Schlafprobleme

Schlafstörungen in der Corona-Pandemie

 

Jeder zehnte Deutsche schläft seit Beginn der Corona-Pandemie schlechter. Unter denjenigen, die coronabedingt gestresst sind, ist sogar jeder Vierte von schlechtem Schlaf betroffen – zu diesem Schluss kommt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse.

Inzwischen haben sich viele Menschen mit den Einschränkungen und Herausforderungen arrangiert, die Corona mit sich bringt. Zumindest vordergründig. Kaum liegen sie im Bett, geht es los mit der Grübelei, Sorgen und Ängsten und dem schlaflosen Hin- und Herwälzen.

Unterschied zwischen schlechtem Schlaf und einer Schlafstörung

Wer schlecht schläft, leidet nicht automatisch an einer Schlafstörung. Davon spricht man erst, wenn Schlafprobleme länger als einen Monat häufiger als dreimal in der Woche und in Kombination mit Tagesmüdigkeit oder Konzentrationsproblemen auftreten. Eine Schlafstörung ist immer ein Fall für den Arzt, denn nicht Schlafen zu können, zermürbt – nicht umsonst ist Schlafentzug eine Foltermethode.

Warum guter Schlaf wichtig ist

Viele von uns werden es kennen: Schlechter Schlaf bedeutet häufig schlechte Laune. Sind wir müde, lässt unsere Konzentration nach. Schlafmangel macht reizbar und launisch – das kann in schlimmen Fällen bis zu Persönlichkeitsstörungen und Suizidgedanken reichen. Auch körperlich spüren wir die Auswirkungen von schlechtem Schlaf: Muskelspannung, Herzschlag, Blutdruck, Stoffwechsel und Immunsystem geraten durcheinander. Bei Menschen, die nicht ausreichend schlafen können, steigt das Risiko für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen wie Herzinfarkte, Bluthochdruck und Diabetes mellitus. Außerdem steigt bei Müdigkeit die Unfallgefahr. Ausreichend guter Schlaf ist wichtig für unsere körperliche und seelische Gesundheit, denn im Schlaf ist unser Körper keineswegs untätig. Unser Gehirn verarbeitet Erlebnisse und überträgt Erlerntes in unser Langzeitgedächtnis. Lebenswichtige Hormone werden ausgeschüttet, Gewebe wird repariert und Körperzellen regenerieren. Unser Immunsystem bildet Abwehrzellen und auch die Verdauung und der Stoffwechsel arbeiten, solange wir schlummern.

Was ist guter Schlaf?

Sieben bis acht Stunden Schlaf sind laut wissenschaftlicher Studien am effektivsten – dennoch ist die ideale Schlafdauer individuell. Neueste wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass nicht nur die Quantität des Schlafs entscheidend ist für unsere Gesundheit, sondern auch die Qualität. Deshalb lohnt es sich, auf eine gute sogenannte „Schlafhygiene“ zu achten. Damit ist weniger gemeint, regelmäßig die Bettwäsche zu wechseln, sondern bestimmte Verhaltensweisen zu etablieren, die einen ruhigen und erholsamen Schlaf ermöglichen.

Wie geht „guter Schlaf“?

Die Corona-Pandemie hat unseren Alltag kräftig durcheinandergewirbelt und unsere Tagesstruktur verändert. Die ist aber wichtig für unseren Schlaf, denn guter Schlaf beginnt nicht erst abends im Bett, sondern bereits tagsüber. Ein klarer Schlaf-Wach-Rhythmus erleichtert uns erholsamen Schlaf. Dazu gehört, dass wir Tageslicht abbekommen – auch wenn wir die meiste Zeit im Homeoffice sitzen. Abends gilt dann spätestens 45 bis 60 Minuten vor dem Zubettgehen: Bildschirme aus. Denn das Licht von Bildschirmen bremst die Freisetzung des Hormons Melatonin, das wir unter anderem für gutes Einschlafen benötigen. Die Digitalisierungswelle während Corona hat die Verweildauer vor Bildschirmen häufig noch gefördert.

Schlafstörungen und Osteopathie

Wer schon einmal beim Osteopathen war, kennt das Phänomen: Meist ist man nach der Behandlung angenehm müde und entspannt. Das liegt daran, dass sich eine osteopathische Behandlung harmonisierend auf das vegetative Nervensystem auswirkt. Und diese Wirkung kann man sich auch bei Schlafstörungen zunutze machen. Zudem können mithilfe von Osteopathie Verspannungen und Blockaden in unserem Körper gelöst werden, die sich im Alltag aufgebaut haben. Sprechen Sie uns bei Fragen dazu gerne an.

Unsere 5 Tipps für einen erholsamen Schlaf

  1. Das Schlafzimmer sollte ruhig, dunkel und kühl (zwischen 18 und 22 Grad) sein.
  2. Tagsüber für ausreichend Bewegung sorgen und Tageslicht tanken.
  3. Abends nicht mehr zu viel oder zu schwer essen.
  4. Entspannt ins Bett gehen: möglichst keinen Arbeitsplatz im Schlafzimmer einrichten, eine Stunde vor dem Zubettgehen alle Bildschirme ausmachen und feste Rituale etablieren. Auch innerlich „herunterfahren“.
  5. Osteopathie kann durch die harmonisierende Wirkung auf das vegetative Nervensystem unterstützend eingesetzt werden.
Arthrose

Volksleiden Arthrose: Verschleiß = Schonung?

 

Arthrose ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung bei Erwachsenen. Allein in Deutschland leiden fünf Millionen Menschen darunter – Tendenz steigend. Häufig tritt Arthrose an Knie, Hüfte, Schultergelenken, Händen und Fingern sowie an den Füßen auf und verursacht Beschwerden. Zwei Millionen Menschen haben täglich Schmerzen aufgrund ihrer Arthrose. Die Folge: Die Betroffenen neigen dazu, die Gelenke zu schonen.

Arthrose wird auch als „Gelenkverschleiß“ bezeichnet. Diese Bezeichnung lässt an eine Maschine denken, bei der sich einzelne Teile abnutzen und irgendwann ausgetauscht werden müssen. Herkömmliche Behandlungsmethoden bekämpfen deshalb die Symptome wie Schmerzen und Steifheit und versuchen, den Einsatz von Kunstgelenken möglichst weit hinauszuzögern. Doch die Annahme des reinen Verschleißes ist irreführend und eine Schonung der Gelenke führt zu einem Teufelskreis: Der Knorpel wird schlechter mit Nährstoffen versorgt, wird dünner und verliert weiter an seiner Schutzfunktion. Zusätzlich kann eine Schonhaltung andere Gelenke ungünstig belasten.

Knorpel ist kein totes Gewebe, sondern enthält lebendige Zellen. Bei Bewegung – und fast noch wichtiger – Belastung wird der Knorpel wie ein Schwamm „ausgepresst“ und Abbauprodukte des Stoffwechsels werden abtransportiert. Wird das Gelenk wieder entlastet, saugt der Knorpel wieder nährstoffreiche Gelenkflüssigkeit auf. Voraussetzung für ein gesundes Gelenk ist daher der Wechsel zwischen Be- und Entlastung. Ohne gleichmäßige und regelmäßige Bewegung „verhungern“ unsere Gelenke.

Am besten eignet sich moderate bis intensive Belastung wie Walken, moderates Joggen, Krafttraining oder Spazierengehen. Mehrere Studien zeigen, dass Bewegung in Bezug auf die Schmerzreduktion sogar effektiver ist als die Einnahme von Schmerzmitteln. Gleichzeitig können wir unsere Gelenke mit Muskelaufbau entlasten und unterstützen. Müssen wir berufsbedingt oder bei Hobbys wie Tennis oder Golf eine Körperseite mehr belasten als die andere, können wir bewusst für einen Ausgleich sorgen.

Viele Menschen mit starken arthrotischen Veränderungen im Röntgenbild haben keine Schmerzen. Andere mit nur geringen Veränderungen haben starke Schmerzen. Arthrose ist immer individuell und komplex: Es spielen Faktoren wie die mentale und körperliche Gesundheit, der Lebensstil wie Ernährung und Bewegung, aber auch das soziale Umfeld und Ängste zusammen. Daher gilt Arthrose nicht nur als Gelenkproblem, sondern ist biopsychosozial. Deshalb empfiehlt sich zusätzlich zu einer Bewegungstherapie eine Kombination mit dem richtigen „Mindset“, einer eventuellen Gewichtsreduktion bei Übergewicht, Physiotherapie und physikalische Therapien.

Die gute Nachricht: Eine Arthrose endet nicht automatisch im Gelenkersatz. Eine skandinavische Studie hat ergeben, dass Patient*innen nach einer Trainingstherapie in Verbindung mit einem Schulungsprogramm signifikant reduzierte Arthrosesymptome hatten, weniger Medikamente einnahmen und seltener krankgeschrieben waren. Außerdem nahm die Bereitschaft zu einem operativen Eingriff deutlich ab.

Leber

Unsere Leber: unterschätztes Stoffwechsel- und Speicherorgan

 

Foto: vecteezy.com

„Dir ist wohl eine Laus über die Leber gelaufen“ – vermutlich hat jeder von uns diesen Satz schon mal zu hören bekommen. Ab der Antike und bis weit nach dem Mittelalter glaubte man, dass die Leber der Sitz der Seele, des Temperaments und der Gefühle wie Wut und Ärger ist. Wurde man wegen einer vermeintlichen Kleinigkeit ärgerlich, musste einem wohl eine Laus über die Leber gelaufen sein. Heute verbindet man die Leber eher mit dem Abbau von Alkohol und Giftstoffen. Dabei übernimmt das faszinierende Organ deutlich mehr Aufgaben in unserem Körper.

Unsere Leber sitzt im rechten Oberbauch und ist zentraler Punkt unseres Stoffwechsels. Alles, was in unserem Magen landet, durchläuft sie und wird von ihr geprüft. Als eine Art „Pforte“ arbeitet sie rund um die Uhr und reguliert, wie viel Zucker, Fett und Eiweiß, aber auch Vitamine und Spurenelemente aufgenommen und zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig verarbeitet und neutralisiert sie alle nicht mehr benötigten Stoffe und bereitet sie zur Ausscheidung vor. Aber sie ist nicht nur ein Stoffwechselorgan, sondern auch ein wichtiges Speicherorgan für Eiweiße, Vitamine und vor allem auch Blut. Mit einem Gewicht von durchschnittlich 1,5 Kilogramm ist sie das schwerste Organ und gleichzeitig die größte Drüse in unserem Körper.

Arbeitet die Leber nicht mehr ausreichend, beginnen wir uns unwohl zu fühlen: Klinische Zeichen wie Infektionsanfälligkeit, Energielosigkeit, Depressionen, Schlafstörungen (denn die Leber arbeitet zwischen 1 und 3 Uhr nachts am aktivsten), Vergesslichkeit, Blähungen oder Völlegefühl im Oberbauch können auf eine eingeschränkte Funktion der Leber hinweisen. Auch Funktionsstörungen im rechten Schulter- und Halswirbel-/Brustwirbelbereich gehören zu den möglichen Symptomen einer Leberfunktionsstörung. Aus osteopathischer Sicht sind die Konsistenz, Größe und Mobilität der Leber wichtig. Ein erfahrener Osteopath kann manuell beurteilen, ob die Leber vergrößert oder zu fest ist. Eine Einschränkung ihrer Mobilität ist ebenfalls ein Indikator für eine Leberproblem. Vor einer osteopathischen Behandlung empfehlen wir, die Funktion der Leber vom Hausarzt oder vom Internisten abklären zu lassen.

Gründe für Probleme mit der Leber

Funktionelle Leberstörungen basieren häufig auf einem ungesunden Lebensstil. Zu wenig Bewegung und zu vieles Sitzen kann zu einer Einschränkung der Mobilität der Leber führen. Mit jedem tiefen Atemzug bewegt sie sich. Diese Bewegung ist wichtig für eine gute Drainage. Aber auch eine einseitige, ungesunde Ernährung belastet die Leber und kann die Größe und Konsistenz und damit ihre Funktion beeinflussen.

Die Leber unterstützen

Wer seine Lebensweise optimiert, tut nicht nur seiner Leber Gutes. Der gesamte Organismus profitiert von Bewegung, gesunder Ernährung und ausreichend Schlaf. Die Leber freut sich über nicht zu große und schwere Mahlzeiten mit wenig Fett und Zucker und das Vermeiden von Giften oder den Körper belastenden Stoffen. Sie ist äußerst belastbar und kann sich – solange noch keine Schädigungen vorliegen – recht schnell erholen. Als einziges menschliches Organ kann sie ihr Gewebe erneuern. Nach einer Verletzung oder Teilentfernung kann sie sogar wieder nachwachsen. Ihre Regeneration ist beeindruckend: Nach zwei Monaten absoluter Alkoholabstinenz können sich nachweisbare Schäden zurückbilden.

Bitterstoffe für die Leber

Bild: azerbaijan_stockers

In vielen Lebensmitteln und Pflanzen finden sich gesunde Bitterstoffe, die den Gallenfluss aktivieren, die Leberaktivität ankurbeln und den Entgiftungsprozess unterstützen. Der Stoffwechsel wird angeregt und die Leber entlastet. Bitterstoffe schützen vor Übersäuerung, stärken unser Immunsystem und fördern die Verdauung.Myriam Faßnacht, unsere Expertin für systemorientierte Ernährungsberatung, rät zu Lebensmitteln wie Rauke, Chicoree, Endiviensalat, Radicchio, Spinat, Mangold, Löwenzahn (als Salat oder Tee), Artischocken, Mariendistel und Grapefruit. Auch äußerliche Anwendungen in Form von Leberwickel wirken entlastend und wärmend auf die Leber.

So funktioniert ein Leberwickel mit Schafgarbe

  1. Schafgarbentee aufbrühen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen
  2. Ein Tuch damit tränken und auswringen
  3. Das Tuch auf die obere, rechte Seite des Bauches legen.
  4. Ein weiteres Tuch und eine Wärmflasche darüber legen
  5. Den Leberwickel ca. 20 bis 30 Minuten wirken lassen

 

Gewohnheiten

Die Macht der Routinen

 

Morgens aufstehen, wenn der Wecker klingelt, ins Bad schlurfen zum Zähneputzen und danach in der Küche einen Kaffee oder Tee trinken, bevor es zur Arbeit geht … Wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Routinen und Rituale bestimmen unseren Alltag. Das wirkt auf den ersten Blick ziemlich langweilig, aber Routinen haben große Vorteile und sind wichtig für unser Gehirn.

Routinen sind Handlungen, die wir sicher und schnell ausführen können, weil sie uns vertraut sind. Sie sind als feste Strukturen in unserem Gehirn verankert, deshalb müssen wir nicht über sie nachdenken und keine Entscheidungen treffen. So helfen sie unserem Gehirn, Energie zu sparen. Routinen geben uns so viel Sicherheit, dass wir sie auch in stressigen Lebensphasen beibehalten. Das ist bei gesunden Routinen ein großer Vorteil: Wer das abendliche gemütliche Kochen von frischen Gerichten oder das gesunde Frühstück am Morgen als Routine etabliert hat, wird auch bei Stress darauf zurückgreifen. Etablierte gesunde Routinen können also zu unserer physischen und mentalen Gesundheit beitragen.

Routinen können uns aber auch gesundheitlich belasten, wenn sie ungesund sind wie der abendliche Schokoriegel zur Entspannung oder die Tüte Chips beim Fernsehen. Ungesunde Routinen abzustreifen ist schwierig und langwierig, aber es funktioniert. Noch leichter als eine alte Routine zu „überschreiben“, ist es, neue Routinen zu etablieren. 60 Tage dauert es im Schnitt, bis sich eine neue Routine gefestigt hat. Lust, eine gesunde neue Routine zu etablieren und etwas für die Gesundheit zu tun? Mit unseren 5 Tipps fällt das ganz leicht.

5 Tipps, wie sich neue Routinen etablieren lassen

Die neue Routine fest einplanen

Eine Routine benötigt immer einen sogenannten Auslösereiz: Der Wecker klingelt – wir stehen auf (oder drücken die Snoozetaste …). Der Fernseher läuft – wir greifen zum Knabberzeug. Wir kommen von der Arbeit nach Hause – und legen uns aufs Sofa. Diese Auslösereize lassen sich natürlich auch positiv einsetzen: Die Laufschuhe stehen neben dem Bett (und nicht im Schrank) – wir ziehen sie nach dem Aufstehen an und gehen joggen. Oder wir nehmen die Sporttasche mit zur Arbeit und gehen direkt danach ins Fitnessstudio. So entsteht ein Automatismus, den wir nicht mehr infrage stellen. Auch ein Wenn-dann-Plan kann hilfreich sein: Für Unvorhergesehenes wird bereits eine Lösung überlegt: Wenn ich später als geplant von der Arbeit loskomme und es nicht mehr zum Kurs im Fitnessstudio schaffe, dann gehe ich stattdessen eine Runde laufen.

Erreichbare Ziele setzen

Wer von sich zu viel verlangt, wird schnell überfordert sein und resignieren. Deshalb empfehlen wir, mit kleinen Zielen zu starten und nicht zu sagen: „Ich esse nie wieder Schokolade“, sondern „Ich esse jetzt keine Schokolade.“ Jede Versuchung, der man widerstehen konnte, stärkt einen und erhöht die Vorfreude auf den nächsten Erfolg.

Messbare Ziele setzen

„Ich gehe wieder laufen“ ist als neue Routine zu wenig konkret. Besser ist es, wenn wir mit uns selbst eine konkrete und messbare Abmachung schließen wie „Ich mache zwei Mal pro Woche 30 Minuten Sport.“

Belohnungen überlegen

Eine gute Belohnung erleichtert uns die Einführung einer neuen Routine. Sie muss allerdings konkret sein und zeitnah folgen. „Ich werde in einem halben Jahr schlank sein“ reicht als Motivation zum morgendlichen Joggen nicht aus. Besser ist die Aussicht auf ein gesundes leckeres Frühstück nach dem Laufen am Morgen.

Mitstreiter suchen

Widerstand zwecklos: Wer sich mit motivierten Gleichgesinnten verabredet, sagt einen Termin deutlich seltener ab. Außerdem macht es gemeinsam einfach mehr Spaß als alleine.

 

Joggen

Laufen Sie (sich) gesund

Mit dem Schließen der Sport- und Fitnesszentren Mitte März 2020 begann für viele Menschen das große Radeln, Wandern und Laufen in der freien Natur. Die neue Erkenntnis, für das Laufen kein Laufband zu benötigen und im Wald der Aerosol-Belastung der Umgebungsluft durch den „Corona-Virus“ zu entgehen, motivierte immer mehr Menschen zum Outdoor-Joggen.

Joggen in der Natur ist eine sehr gesunde und mental entspannende Sportart. Joggen ist jedoch auch ein Sport, der trainiert werden muss und für den körperliche Voraussetzungen vorhanden sein müssen. Der klassische Schulsport ist zumeist nicht der geeignete Ort, das Laufen technisch gut und gesund zu erlernen. Die Folge sind technische Defizite und anatomische Herausforderungen vieler Freizeitläufer, die ihnen selbst nicht bewusst sind.

Laufanfänger starten häufig im Sportfachgeschäft, absolvieren eine Laufanalyse auf dem Laufband, erwerben passendes Schuhwerk, organisieren sich vielleicht noch einen Laufplan aus dem Internet und laufen los. Doch nach Wochen oder Monaten des eifrigen Trainings tauchen immer mehr Läufer in den Praxen der Orthopäden, Physiotherapeuten und Osteopathen auf – mit den unterschiedlichsten Beschwerden des Bewegungsapparats. Kein Sportanfänger würde dagegen auf die Idee kommen, sich einen Tennisschläger zu kaufen, im Internet die Regeln zu lesen und dann auf einem Tennisplatz einfach loszulegen. Doch warum wird Joggen meist nicht als Sport angesehen, der wie jede andere Sportart erlernt werden muss, um den Körper gesund zu erhalten?

Laufen kann ein Mensch schon im frühsten Kindheitsalter. Weglaufen war in der menschlichen Evolution eine lebensnotwendige Eigenschaft. Es besteht jedoch ein fundamentaler Unterschied zwischen der Flucht vor einer Gefahr und dem ambitionierten Training für einen Marathonlauf. Die wiederholten kilometerlangen Belastungen für den Bewegungsapparat sind bei Letzterem um ein Vielfaches höher.

Joggen kann bis ins hohe Alter praktiziert werden, aber nur bei entsprechender Vorbereitung. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt gründlich untersuchen und holen Sie sich sein Ok für Ihr Vorhaben. Eine von professionellen Geräten gestützte Laufanalyse wird von vielen Sanitätshäusern angeboten und sollte zu den ersten Schritten einer glücklichen Läuferkarriere gehören. Bewegungseinschränkungen, Blockierungen und Asymmetrien im Körper können den läuferischen Erfolg reduzieren und Pathologien verursachen. Der geschulte Osteopath oder Physiotherapeut kann diese Probleme erkennen und oft auch schon behandeln. Beispielsweise wird ein einseitig blockiertes Sprunggelenk unter Belastungen immer Probleme bereiten und oft nicht nur im betroffenen Gelenk, sondern auch in den Knien, Hüftgelenken oder in der Wirbelsäule. Die meisten körperlichen Probleme, die beim Laufen auftreten, lassen sich mit gezieltem Training und wenigen osteopathischen Behandlungen beheben. Eine gezielte osteopathische Analyse der Statik und der Gelenke des Läufers kann präventiv helfen, Schaden zu vermeiden und den Spaß am Laufen langfristig zu erhalten. Nehmen Sie bei Fragen gerne Kontakt mit uns auf unter 0511 70052690.

 

GWÖ

Gemeinwohl-Ökonomie – unsere Werte

 

Die Welt verändert sich rasant: Momentan wird uns das beim Klima deutlich vor Augen geführt. Aber nicht nur das „Ökosystem Erde“ unterliegt einem großen Wandel, auch das „Ökosystem Mensch“ verändert sich – allerdings viel zu langsam, um sich an den rasanten Klimawandel anpassen zu können. Dadurch wird der menschliche Körper zunehmend belastet. Der Wandel wird sich nicht aufhalten lassen, er muss aber – um Schäden möglichst gering zu halten – deutlich verlangsamt werden. In unserer Praxis sind wir täglich mit den Folgen von Stress und Anspannung, falscher Ernährung oder zu wenig Bewegung konfrontiert.

Deshalb ist es uns wichtig, Stellung zu Themen wie Klimawandel, Gesellschaft oder Wirtschaft zu beziehen und zum Nachdenken und zur Veränderung anzuregen. Therapeutisches Handeln ist für uns weit mehr als Gewinnmaximierung. Wir glauben daran, dass ethische Wirtschaftsmodelle Zukunft haben. Deshalb sind wir überzeugt von der Gemeinwohl-Ökonomie, bei der Gemeinwohlmaximierung und Kooperation im Mittelpunkt stehen. Die zentralen Säulen sind Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit sowie Mitbestimmung und Transparenz. Wir stehen für gemeinwohl-orientierte Werte, denn darin sehen wir eine Möglichkeit, den Wandel des Ökosystems Erde zu verlangsamen, Flora und Fauna zu erhalten und gleichzeitig einen Weg zu einem gesünderen Leben.

Was ist Gemeinwohl-Ökonomie?

Gemeinwohl-Ökonomie wird auf drei Ebenen sichtbar: Wirtschaftlich bietet sie eine konkrete Alternative für Unternehmen verschiedener Größen und Rechtsformen. Politisch ist sie ein Motor für rechtliche Veränderung. Gesellschaftlich macht sie bewusst, wo Veränderungspotenzial liegt, gibt Hoffnung und Mut und setzt auf Vernetzung und Teamarbeit.

Mit unserer Überzeugung sind wir in guter Gesellschaft, denn bekannte Unternehmen wie vaude, Sonnentor oder die Sparda-Bank München und prominente Unterstützer wie Sarah Wiener und Bodo Wartke setzen sich für die Werte der Gemeinwohl-Ökonomie ein. Seit 2018 sind wir Teil der Gemeinwohl-Ökonomie und haben 2019 eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt. Ende 2019 erhielten wir als erste Physiotherapie- und Osteopathiepraxis in Hannover das Zertifikat.

Die Bilanz ist das Messwerkzeug der Gemeinwohl-Ökonomie. In einer Matrix werden 20 Gemeinwohl-Themen inhaltlich beschrieben und Anleitung zur Bewertung nach Gemeinwohl-Maßstäben gegeben. Sie ermöglicht eine umfassende und systemische Betrachtung aller Aktivitäten im Unternehmen, die dem Gemeinwohl dienen. Es wird auch aufgezeigt, wo noch Entwicklungspotenzial besteht. Die Gemeinwohl-Bilanz wurde so entwickelt, dass sie für Unternehmen jeder Branche, jeder Größe und jeder Rechtsform anwendbar ist – vom gemeinnützigen Verein über den mittelständischen Familienbetrieb bis zum börsen-notierten Konzern oder der öffentlichen Universität. Um den unterschiedlichen Branchen und Unternehmensgrößen gerecht zu werden, werden die Themen variabel gewichtet. Wer jetzt neugierig geworden ist, kann hier einen kurzen Test machen, wie es im eigenen Unternehmen mit den Werten der Gemeinwohl-Ökonomie aussieht.

Die Erstellung der Bilanz war für uns herausfordernd und aufschlussreich. In einer Peer Group mit den Unternehmen Contigo und Gemüsekiste wurden wir professionell begleitet und konnten unsere Erfahrungen untereinander austauschen. Wir haben geprüft, wie wir als Team in unserer Praxis miteinander umgehen: Wie ist die gegenseitige Anerkennung? Haben wir einen respektvollen Umgang und Vertrauen als Basis unserer täglichen Arbeit? Wie eigenverantwortlich arbeiten wir? Sind wir begeisterungsfähig und wertschätzend? Gelingt es uns, regionale Arbeitsplätze zu sichern? Wie gehen wir mit neuen Mitarbeitern um und leben wir Austausch und Wissensvermittlung? Wie flexibel sind unsere Arbeitszeiten und werden Mitarbeiter fair entlohnt?

Wir haben aber auch Lieferketten hinterfragt und geschaut, wie nachhaltig und fair unsere Zulieferer arbeiten. Und natürlich haben wir auch auf unsere Patientinnen und Patienten geschaut. Bei der Frage nach dem Sinn und der gesellschaftlichen Wirkung unserer Arbeit haben wir die volle Punktzahl geholt, denn das liegt uns unbestritten am Herzen: die Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten zu fördern, zu erhalten oder wiederherzustellen. Der Prozess ist für uns mit dem Erhalt des Zertifikates nicht abgeschlossen – wir wollen uns weiterentwickeln. Es gibt noch viel zu tun und wir freuen uns, einen Beitrag zum Gemeinwohl leisten zu können.

 

 

Schmerzen

Schmerzmittel – Vorteile und Risiken

 

Mal eben eine Aspirin bei Kopfschmerzen einwerfen oder eine „Ibu“ wegen der Rückenschmerzen – was spricht für, was gegen eine Einnahme von Schmerzmitteln? Und gibt es Alternativen zum Tablettenkonsum?

Schmerzmittel sind heutzutage vielseitig und ausgesprochen preiswert. Die am häufigsten eingenommenen Schmerzmittel sind aus der Gruppe der sogenannten NSAR. „NSAR“ steht für Nicht-steroidale Antirheumatika – das sind schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente, die kein Kortison enthalten. Fast jeder Mensch hat schon mal ein NSAR eingenommen – die bekanntesten sind Acetylsalicylsäure (Wirkstoff beispielsweise in Aspirin), Diclofenac (Wirkstoff beispielsweise in Voltaren), Ibuprofen oder Naproxen.

Ihre Wirkung ist schnell und zuverlässig. Sie werden insbesondere bei Erkrankungen eingesetzt, die mit Schmerzen und Entzündungen verbunden sind wie Arthrose oder Gelenkbeschwerden, Verstauchungen, aber auch Fieber oder Kopfschmerzen. Beim Schmerzmanagement von chronischen Erkrankungen spielen sie eine wichtige Rolle, kommen aber auch bei akuten Schmerzzuständen zum Einsatz. Beispielsweise werden sie bei Rückenschmerzen zur symptomatischen Behandlung empfohlen, um möglichst schnell wieder Bewegung zu ermöglichen.

Wichtig ist jedoch bei jeder Einnahme: Es muss das im Einzelfall am besten passende Medikament ausgesucht werden und es sollte so kurz und in so geringer Dosierung wie möglich angewendet werden. Ansonsten besteht ein hohes Risiko für Magen- und Darmbeschwerden, Schleimhautentzündungen und Geschwüre. Auch Nierenprobleme und Herz-/Kreislaufbeschwerden können auftreten. Eine Sonderstellung nimmt dabei Acetylsalicylsäure ein, die in niedrigen Dosierungen auch zur Prävention von Infarkten und Schlaganfällen eingesetzt werden kann.

Das Risiko von Nebenwirkungen bei der Einnahme von NSAR ist stark abhängig von Dosierung und Anwendungsdauer. Relevante Risiken mit zum Teil auch erheblichen gesundheitlichen Folgen bestehen insbesondere bei der Langzeitanwendung.

Schwierigkeiten bei der Tabletteneinnahme

Sie bekommen bereits beim Anblick von Tabletten einen „engen Hals“ oder Würgereiz, weil Sie Mühe haben, Tabletten zu schlucken? Damit sind Sie nicht allein. Laut einer Umfrage bei Hausarztpraxen in Baden-Württemberg haben mehr als ein Drittel aller Patientinnen und Patienten Probleme beim Schlucken größerer Tabletten und Kapseln: Diese bleiben im Rachen hängen, lösen Würgereiz oder sogar Erbrechen aus. Stellt die Tabletteneinnahme auch für Sie ein Problem dar, haben wir zwei praktische Tipps für Sie. Denn die Klinischen Pharmakologen der Universität Heidelberg haben wissenschaftlich untersucht, wie sich das Problem lösen lässt.

 

Der Tabletten-Trick

Quelle: https://www.annfammed.org/content/12/6/550.full

Füllen Sie eine flexible Plastikflasche mit stillem Wasser. Legen Sie die Tablette auf Ihre Zunge. Umschließen Sie die Flaschenöffnung mit den Lippen, sodass keine Luft in die Flasche strömen kann. Nehmen Sie nun einen kräftigen Schluck aus der Flasche, wobei sie sich zusammenziehen muss. Schlucken Sie dann das Wasser bei leicht nach hinten geneigtem Kopf. Tabletten können nicht schwimmen, sondern sinken im Wasser auf den Zungengrund und werden von dort beim Schlucken mitgespült.

 

Der Kapsel-Trick

Quelle: https://www.annfammed.org/content/12/6/550.full

Im Gegensatz zu Tabletten schwimmen Kapseln auf Flüssigkeit. Das machen Sie sich beim Einnehmen zunutze, indem Sie die Kapsel auf die Zunge legen und einen Schluck Wasser in den Mund nehmen. Neigen Sie den Kopf nach vorne, indem Sie das Kinn in Richtung Brust bewegen. Die Kapsel schwimmt nach oben in Richtung Rachen und lässt sich leichter schlucken.

Alternativen zu Schmerzmitteln

Aufgrund der Nebenwirkungen von Schmerzmitteln empfiehlt es sich, Alternativen auszuprobieren. Dazu kann eine Ernährungsumstellung gehören, denn Ernährung kann entzündungshemmend wirken und die Regeneration bei Verletzungen beschleunigen. Welche Lebensmittel Ihnen guttun und welche Sie eher meiden sollten, können Sie mithilfe einer individuellen Ernährungsberatung herausfinden. Auch pflanzliche Schmerzmittel können eine Alternative zu NSAR darstellen und innerlich oder äußerlich angewendet werden. Auch hier ist ebenso wie bei synthetischen Medikamenten wichtig, vor der Anwendung die Wirkstoffe zu überprüfen, um Unverträglichkeiten oder allergische Reaktionen zu vermeiden.

Bewegung bei Rückenschmerzen im TherapieRaum

Rückenschmerzen: Bewegung statt Schonung

 

Der Rücken schmerzt, die Bewegungen werden vorsichtig und verkrampft. Man schleicht durch den Alltag, bewegt sich so wenig wie möglich und versucht, sich zu schonen und zu entlasten. Immer mit der Hoffnung, dass der Rücken schnell wieder in Ordnung kommt.

Doch diese Strategie ist falsch. Wissenschaftliche Studien zeigen: Je länger sich Menschen mit Rückenschmerzen schonen, desto schlechter können sie zu normaler Aktivität zurückkehren. Deshalb lautet unser Rat: Packen Sie Ihren Rücken nicht in Watte. Der Rücken ist, wie alle unsere Körperteile, auf Bewegung ausgelegt. Deshalb: Bewegen Sie sich auch und gerade dann, wenn Sie unter Rückenschmerzen leiden, und durchbrechen Sie den Teufelskreis aus Schmerzen und Verspannungen.

Nationale und internationale Rückenschmerzleitlinien sind sich einig: Training und Bewegung sind die zentralen Behandlungsstrategien bei Rückenschmerzen. Bewegung lockert verkrampfte Muskeln und fördert die Durchblutung. Der Stoffwechsel kommt in Schwung und sorgt dafür, dass Muskeln und Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und anfallende Stoffwechselabfälle abtransportiert werden. Um diese Vorteile zu erreichen, muss es kein anstrengender Kraftsport sein. Ein zügiger Spaziergang und Dehnübungen helfen bereits, den Schmerzen entgegenzuwirken.

Ursachen für Rückenschmerzen

„Der Rücken“ besteht aus einem feinen Zusammenspiel aus unzähligen Muskeln, Faszien, Sehnen, Bändern, Nerven und Knochenstrukturen. Ist dieses Zusammenspiel gestört, bekommen wir Schmerzen. Ursachen können Verspannungen, Fehlbelastungen, mangelnde Bewegung oder Übergewicht sein, aber auch seelische Belastung kann zu Rückenproblemen führen, wenn man „eine Last auf den Schultern trägt“ oder einem „etwas im Nacken sitzt“. Dabei sind über 80 Prozent aller Rückenschmerzen unspezifisch, also nicht durch Schäden an der Wirbelsäule oder Krankheiten verursacht. Das zeigt, wie wichtig es ist, auch bei Kreuzschmerzen so aktiv wie möglich zu bleiben und allmählich zu gewohnten Aktivitäten zurückzukehren. So können Sie Ihre Genesung aktiv unterstützen.

Schmerzen beim Training

Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie bei oder nach dem Training Schmerzen haben. Es bedeutet nicht zwangsläufig, dass Sie sich schaden, sondern zeigt, wie sensibel Ihr Rücken gerade ist. Sie sollten jedoch darauf achten, Belastungen langsam und kontinuierlich zu steigern. Vermeiden Sie große Belastungssprünge. Werden Sie nicht zu ehrgeizig und überprüfen Sie regelmäßig, dass Ihre sportlichen Aktivitäten zeitlich angemessen sind, nicht zu früh oder lange durchgeführt werden und dass Sie ausreichend Pausen einlegen. Die Dosis und der richtige Zeitpunkt sind wichtig. Falls Sie unsicher sind, sprechen Sie mit Ihrem Therapeuten oder Ihrer Therapeutin.

Vermeiden Sie Sport bei fiebrigen Infekten. Ein Besuch beim Arzt ist angesagt, wenn die Attacke bis in den Fuß ausstrahlt, ein Bein geschwächt oder gelähmt ist, Gefühlsstörungen oder Probleme mit Blase und Darm auftreten. Gehen Sie auch zum Arzt, wenn sich Symptome wiederholen oder in Zusammenhang mit chronischen Krankheiten, einem Unfall oder einer Operation auftreten.

Bewegung bei Rückenschmerzen

Wir stellen Ihnen auf unserer Website spezielle Übungen bei Rückenschmerzen zum Download zur Verfügung. Falls Sie unter akuten Rückenschmerzen leiden, bieten wir Ihnen in unserer Praxis in Hannover Bothfeld als Osteopathen und Heilpraktiker eine Akut-Sprechstunde. Melden Sie sich dafür einfach telefonisch bis 12 Uhr unter 0511-70052690 an. In der Akut-Sprechstunde werden Sie befundet, beraten und – falls notwendig – auch sofort behandelt. Der Besuch eines Facharztes ist nur noch in Ausnahmefällen nötig. Dieser Termin und jede weitere Form der Behandlung wie Osteopathie, Physiotherapie oder manuelle Therapie wird nach der Heilpraktiker-Gebührenordnung oder unseren Privatgebühren abgerechnet. Diese Gebühren werden von den meisten privaten Krankenkassen oder Zusatzversicherungen übernommen.

 

Dehnung der seitlichen Nackenmuskulatur („Kapuzenmuskel“)

Strichzeichnung Mensch Bewegung Rückenschmerzen
Ziel: Entspannung der Schulter-Hals-Muskulatur
Sitzen Sie aufrecht auf einem Stuhl und ziehen Sie das Kinn leicht ein (Doppelkinn). Neigen Sie dann den Kopf so weit zur Seite wie möglich. Den gegenüberliegenden Arm schieben Sie in Richtung Fußboden. Spüren Sie nun die Dehnung im seitlichen Halsbereich von der Schulter bis zum Kopf. Brechen Sie ab, wenn der Arm kribbelt.
Übungsausführung: langsamer und behutsamer Spannungsaufbau
Dauer: 30 bis 60 Sekunden
Pausenlänge: Seitenwechsel oder 30 bis 40 Sekunden
Serie/Übungen: 3 Mal pro Seite
Intensität: 40 bis 60 %

 

Dehnung der oberen seitlichen Rumpfmuskulatur (großer flacher Rückenmuskel) samt Hüllgewebe

Ziel: Verbesserung der gesamten Brustkorbbeweglichkeit
Setzen Sie sich seitlich verdreht auf einen Stuhl, wie auf der Abbildung dargestellt. Die Hand, die seitlich an die Sitzfläche fasst (im Beispiel die linke Hand neben den rechten Oberschenkel), baut eine Zugspannung nach hinten unten auf. Die andere Hand, die an die Stuhllehne greift, drückt nach hinten unten gegen die Lehne und hilft dem Rumpf, eine weitere Verdrehung zu vollziehen, während der Oberkörper zusätzlich eine seitliche Verschiebung anstrebt (im Beispiel seitlich nach links). Spüren Sie nun ein oberflächliches, seitlich und hinteres Spannungsgefühl der gesamten Rumpfhälfte.

Übungsausführung: Atmen Sie am Ende der langsam, nacheinander aufgebauten Spannungszustände tief ein und halten Sie die Luft für 10 bis 25 Sekunden an. Steigern Sie nach der Ausatmung alle Spannungsrichtungen langsam wieder. Am Ende tief einatmen und Luft anhalten. Dann wieder ausatmen. Die nach der Ausatmung aufgelösten Spannungen sollen zur langsamen Entdrehung der Wirbelsäule und des Brustkorbs führen. Führen Sie die Übung in beide Richtungen durch, um evtl. einseitige Fehlstellungen von Wirbeln bzw. Rippen zu vermeiden.
Wiederholungen: 30 bis 60 Sekunden
Pausenlänge: Seitenwechsel
Serie/Übungen: 2 bis 3 Mal pro Seite
Intensität: 60 bis 80 %

Schmerzen in der Schulter und seine Therapie

Impingement-Syndrom – wenn die Schulter schmerzt

Impingement-Syndrom – Schulterschmerzen

Schmerzen in der Schulter, die belastungsabhängig auftreten und bei Arbeiten über Kopf zunehmen, können ein deutlicher Hinweis auf das Impingement-Syndrom sein. Werden die Einschränkungen ignoriert, tritt der Schmerz auch in Ruhe auf und Beweglichkeit und Kraft der Arme werden zunehmend eingeschränkt. Beim Impingement-Syndrom der Schulter ist der Bereich zwischen Schulterdach und Oberarmkopf eingeengt. Sehnen, Muskeln und Schleimbeutel, die in diesem Bereich liegen, werden dadurch eingeklemmt, was zu den typischen Schmerzen führt. Doch woher kommt diese Einengung? Die Gründe sind vielfältig und reichen von Verschleißerscheinungen und Entzündungen über Fehlstellungen bis hin zu Kalkeinlagerungen.

Behandlungsmethoden Impingement-Syndrom

Wichtigste Faktoren zur Behandlung des Impingement-Syndroms sind gezielte Mobilisierung und angemessener Kraftaufbau. Systematisch können unter fachgerechter Anleitung bestimmte Muskelgruppen wie beispielsweise der hinteren Schulter, der Rotatoren und des Schultergürtels trainiert werden. Bei einer erfolgreichen Behandlung können die Funktion des Gelenks und die Kraft der Muskulatur wieder vollständig hergestellt werden, wodurch auch die symptomatischen Schmerzen nachlassen.

Krankengymnastik und manuelle Therapie sind Erfolg versprechende Behandlungsmethoden. Zusätzlich können bei Bedarf schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt werden.

Rückenschmerzen und seine Therapie

Rückenschmerzen und Röntgenaufnahmen

Rückenschmerzen Figur Schmerz

Röntgenaufnahmen als Allheilmittel?

Wer Schmerzen hat, sucht Hilfe und hofft auf Erleichterung. Doch in vielen Fällen geht die Ursachenforschung in eine falsche Richtung. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung hat ergeben, dass 27 Prozent aller gesetzlich Versicherten vier Mal im Jahr – teilweise auch noch öfter – einen Arzt wegen Rückenschmerzen aufsuchen. Oft ist der Arztbesuch allerdings unnötig, denn von den jährlich mehr als 38 Millionen rückenschmerzbedingten Besuchen bei Haus- oder Fachärzten und den dabei veranlassten sechs Millionen Bildaufnahmen wären viele vermeidbar.

Warum sind Röntgenaufnahmen oft überflüssig?

Rund 70 Prozent der Rückenschmerz-Geplagten glauben, dass der Arzt durch Röntgen die Ursache ihres Schmerzes findet. Doch die Realität sieht leider anders aus: Nur bei etwa 15 Prozent entdecken Ärzte tatsächlich durch eine Röntgenaufnahme den Grund für die Rückenschmerzen. Die Aufnahmen verbessern also meist weder die Diagnostik noch die Behandlung.

Was ist die Gefahr?

„Oft werden die Befunde der Bildgebung überbewertet. Dies führt zu unnötigen weiteren Untersuchungen und Behandlungen, zur Verunsicherung des Patienten und kann sogar zur Chronifizierung der Beschwerden beitragen“, so Prof. Dr. Jean-Francois Chenot von der Universität Greifswald. Als Ergebnis der Studie fordert die Bertelsmann Stiftung, dass vor einer Röntgenaufnahme eine gründlichere körperliche Untersuchung und ein ausgiebiges Gespräch zwischen Arzt und Patient stehen müsse.

Alternative Behandlungsformen

Wenn Patienten ein Röntgenbild zur ersten Behandlung mitbringen, werfen Osteopathen – wenn überhaupt – meist nur einen kurzen Blick darauf. Viel wichtiger ist, was der Körper durch seine Haltung selbst zum Ausdruck bringt. Die Ursache des Symptoms „Rückenschmerz“ finden Osteopathen mit ihren Händen und Augen. Und im Gespräch. Denn auf eine Rückfrage des Therapeuten konnte noch kein Röntgenbild antworten ...

Alternative Behandlungsformen bei Rückenschmerzen

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