Faszien Teil 2

Faszien – ein unterschätztes Organ (Teil 2)

In unserem letzten Blog-Beitrag haben wir die Bedeutung der Faszien und die Auswirkungen auf den menschlichen Körper bei Störungen des Faszien-Systems, wie Verkürzungen, Verklebungen oder Verhärtungen, vorgestellt.

Mithilfe von Sport, Gymnastik oder anderen herkömmlichen Bewegungsarten ist es leider nicht möglich, bestehende Beeinträchtigungen des Fasziengewebes aufzulösen. Bei konkreten Schmerzen und Problemen kann Ihnen daher eine osteopathische Behandlung helfen. Der Osteopath konzentriert sich nicht auf einzelne Symptome, sondern immer auf den ganzen Menschen. Er kann die Faszien ertasten und ihrem Verlauf folgen. Aus ihrem Zustand und ihrer Beweglichkeit kann er auf Bewegungs- und Funktionsstörungen in einzelnen Körperbereichen schließen, die verklebten oder verhärteten Faszienpartien lokalisieren und durch gezielte manuelle Therapie lösen und entspannen sowie Verkürzungen behandeln.

Als besonders hilfreiche Methode zur schnellen und gezielten Behandlung von Störungen des  Fasziensystems wurde das Faszien Distorsions Model (FDM) von dem amerikanischen Osteopathen und Notfallmediziner Steven Typaldos D.O. entwickelt. Mit seiner Methode gelang es, Notfallpatienten sehr schnell zu helfen. Bei seiner Tätigkeit als Mediziner entdeckte er, dass die Gestik vieler Patienten bei der Beschreibung der Lage und des Verlaufs ihrer Schmerzen sehr ähnlich ist. Aus diesen Erkenntnissen leitet er 6 Faszienfehlfunktionen ab und entwickelte auf der Basis einer speziellen Diagnostik spezifische Behandlungstechniken für diese Fehlfunktionen ab. Die Körpersprache des Patienten leitet den Therapeuten, sodass die Therapie gezielt und schnell zum Erfolg führen kann. Mit FDM lassen sich viele Probleme des Bewegungsapparats sehr gut behandeln.

4 Tipps, um Faszienproblemen entgegenzuwirken:

 

Tipp 1: Bewegung ist wichtig

 

Der Lymphfluss wird ausschließlich durch Muskelbewegung in Gang gehalten, daher ist das Lymphsystem auf eine ausreichende Aktivität der Muskeln angewiesen. Eine regelmäßige Bewegung sorgt für einen ungestörten Lymphfluss, hält das Fasziengewebe geschmeidig und beugt Beschwerden vor.

 

Tipp 2: Nutzen Sie die Faszienrolle

 

Eine Faszienrolle ist eine feste Schaumstoffrolle, die zur Massage des Fasziengewebes verwendet wird und dieses bei regelmäßiger Anwendung stimuliert und Verklebungen der Faszien vorbeugen kann.

Wichtig ist, den richtigen Härtegrad für Ihre Faszienrolle zu wählen. Sind Sie Anfänger und eher schmerzempfindlich? Dann entscheiden Sie sich für eine möglichst weiche Rolle. Je höher Ihr Leistungsniveau und Erfahrung ist und je schmerzunempfindlicher Sie sind, umso härter kann die Rolle sein.

Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne.

 

Tipp 3: Nutzen Sie spezielle Kursangebote

 

Sehr hilfreich sind Übungen, die Ihre Faszien durch weiche, dynamische Übungen kräftigen und geschmeidig halten. Yoga, Pilates oder Tai Chi sind eine ideale Ergänzung zu den Übungen mit der Faszienrolle.

 

Tipp 4: Sitzen Sie Stress nicht aus

 

Stress ist ein weiterer Faktor, der zu Beschwerden des Fasziensystems führen kann. Bei Stress werden Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, ausgeschüttet und im vegetativen Nervensystem wird der Sympathikus aktiviert. Dieser versetzt unsere Körperfunktionen in erhöhte Leistungsbereitschaft. Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol werden freigesetzt, wenn wir auf Stresssituationen reagieren. Die Faszien ziehen sich hierbei zusammen, ohne die Muskeln zu beteiligen. Wie ein dauerhaft gespanntes Gummiband können die Faszien ihre Flexibilität verlieren und sich verhärten. Die Folge sind Verspannungen und Schmerzen.

Zur Stressreduzierung sind spezielle Übungen, wie zum Beispiel Yoga, Qi Gong oder autogenes Training, äußerst hilfreich. Wir informieren Sie gerne über unser Kursangebot.