Röntgenaufnahmen als Allheilmittel?
Wer Schmerzen hat, sucht Hilfe und hofft auf Erleichterung. Doch in vielen Fällen geht die Ursachenforschung in eine falsche Richtung. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung hat ergeben, dass 27 Prozent aller gesetzlich Versicherten vier Mal im Jahr – teilweise auch noch öfter – einen Arzt wegen Rückenschmerzen aufsuchen. Oft ist der Arztbesuch allerdings unnötig, denn von den jährlich mehr als 38 Millionen rückenschmerzbedingten Besuchen bei Haus- oder Fachärzten und den dabei veranlassten sechs Millionen Bildaufnahmen wären viele vermeidbar.
Warum sind Röntgenaufnahmen oft überflüssig?
Rund 70 Prozent der Rückenschmerz-Geplagten glauben, dass der Arzt durch Röntgen die Ursache ihres Schmerzes findet. Doch die Realität sieht leider anders aus: Nur bei etwa 15 Prozent entdecken Ärzte tatsächlich durch eine Röntgenaufnahme den Grund für die Rückenschmerzen. Die Aufnahmen verbessern also meist weder die Diagnostik noch die Behandlung.
Was ist die Gefahr?
„Oft werden die Befunde der Bildgebung überbewertet. Dies führt zu unnötigen weiteren Untersuchungen und Behandlungen, zur Verunsicherung des Patienten und kann sogar zur Chronifizierung der Beschwerden beitragen“, so Prof. Dr. Jean-Francois Chenot von der Universität Greifswald. Als Ergebnis der Studie fordert die Bertelsmann Stiftung, dass vor einer Röntgenaufnahme eine gründlichere körperliche Untersuchung und ein ausgiebiges Gespräch zwischen Arzt und Patient stehen müsse.
Alternative Behandlungsformen
Wenn Patienten ein Röntgenbild zur ersten Behandlung mitbringen, werfen Osteopathen – wenn überhaupt – meist nur einen kurzen Blick darauf. Viel wichtiger ist, was der Körper durch seine Haltung selbst zum Ausdruck bringt. Die Ursache des Symptoms „Rückenschmerz“ finden Osteopathen mit ihren Händen und Augen. Und im Gespräch. Denn auf eine Rückfrage des Therapeuten konnte noch kein Röntgenbild antworten ...
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